Am Freitag, 13. Juni 2014 findet der Gastvortrag von Dipl.theol. Andrea Qualbrink zum Thema
Gender – Religion – Bildung
Von der notwendigen Vielfalt in religiösen Bildungsprozessen
statt.
Zeit: 13. Juni 2014 um 09:00 Uhr
Ort: UZT (Heinrichstraße 78/A, 1. Stock) HS 47.11
Im Religionsunterricht interagieren Lehrerinnen und Lehrer mit Schülerinnen und Schülern. Sie alle sind AkteurInnen der Spätmoderne, in der die Geschlechterrollen fluide und damit zur Herausforderung und Aufgabe geworden sind. Sie alle sind im RU u.a. befasst mit männlichen und weiblichen Personen aus Bibel und Kirchenhistorie sowie mit einem Gott, der vielfach als Vater, Allmächtiger und Herrscher aus Gebeten, Texten und Bildern bekannt ist. Religiöse Bildungszusammenhänge sind durchzogen von der Kategorie Gender. Dies gilt in ähnlicher Weise für die katholische Erwachsenenbildung oder das Studium der Theologie.
So wird in dieser Vorlesung die Konstellation Gender – Religion – Bildung in den Blick genommen: Wo steht die Geschlechtertheoriedebatte und was bedeuten die Erkenntnisse für religiöse Bildungskontexte? Anhand des RU wird beispielhaft die Bedeutung von Gender im Blick auf die Inhalte und die Personen im Lehr-Lern-Setting beleuchtet. Es wird zu zeigen sein, dass es auch und gerade im Religionsunterricht gelingen muss, die Relevanz von Gender zu erkennen, zu reflektieren und vor dem Horizont christlicher Anthropologie und Gottesrede ein Miteinander in und von Vielfalt zu ermöglichen – ein hoher Anspruch und eine spannende Aufgabe insbesondere für (zukünftige) Lehrkräfte.
Zur Person: Dipl. theol. Andrea Qualbrink promoviert aktuell in Pastoraltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Graz. Ihr Thema: Frauen in kirchlichen Führungspositionen. Bis 2009 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Arbeitsstelle Feministische Theologie und Genderforschung an der Katholisch-Theologischen Fakultät der WWU Münster, anschließend Promotionsstipendiatin des Cusanuswerks. 2011 brachte Andrea Qualbrink gemeinsam mit Mariele Wischer und Annebelle Pithan 2011 den Sammelband „Geschlechter bilden. Perspektiven für einen geschlechterbewusste Religionsunterricht“ heraus. Im Kontext ihrer Forschungen veröffentlichte sie u.a. folgende Artikel: „Fordern und Fördern. Frauen in kirchlichen Leitungspositionen“ (in: Herder Korrespondenz 65 (2011) 461-466) sowie zusammen mit Daniela Engelhard: „Frauen in Führungspositionen – Perspektiven für Pastoral, Bildung, Caritas und Verwaltung“ (in: Bode, Franz-Josef (Hg.): „Als Mann und Frau schuf er sie“ Über das Zusammenwirken von Frauen und Männern in der Kirche, Paderborn 2013, 75-82).