Sind die COVID-Maßnahmen der Regierung richtig? Wie sehr kann man sich auf Social-Media-Informationen verlassen? Sind die Fakten-Checks der großen Medien vertrauenswürdig. Wem kann man überhaupt noch glauben? Die Antworten auf Fragen dieser Art werden sich unterscheiden. Doch eines ist sicher: Wie auch immer sie ausfallen, sie sind das Ergebnis von inneren Vorgängen. Genauer gesagt: sie sind das Ergebnis von Glaubensprozessen. Diese können religiöser Art sein, meist aber haben sie mit Religion nichts zu tun.
Was läuft in uns ab, während wir glauben? Mit diesem Thema beschäftigt sich ein weitläufiges internationales und hochgradig interdisziplinäres Forschungsprojekt, an dem die Grazer Universitäten (KFU, MedUni, TU) beteiligt sind. Es nennt sich Credition Research Project (Projekt zur Erforschung von Glaubensprozessen). Creditionen stehen in enger Verbindung mit Emotionen sowie anderen kognitiven Prozessen. Der Fachterminus „Credition“ kommt vom lateinischen „credere“ (= glauben).
Wissenschaftlicher Leiter ist Prof. Dr. Hans-Ferdinand Angel, Inhaber des Lehrstuhls für Katechetik und Religionspädagogik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Karl-Franzens Universität Graz. Vor kurzem fand der zehnte Grundlagenforschungskongress statt. Die Jubiläumsveranstaltung musste aufgrund der gegebenen Umstände virtuell stattfinden, war aber dennoch ein großer Erfolg. Präsentiert wurden laufende Forschungen, etwa zu „Covid und Creditionen“ (Medizinische Universität Graz). Auch wurde ein an der TU Graz (IME - Institut für Maschinenelemente und Entwicklungsmethodik) neu errichteter Masterstudiengang vorgestellt, bei dem erstmals die Creditionen-Thematik in größerem Umfang in einen Masterstudiengang integriert wurden. Der „Faktor Mensch“ spielt auch in der Technik eine immer größere Rolle. Forschungswebsite: https://credition.uni-graz.at/de/