Graz: „Inhaltliche Breite und reflektierter Tiefgang“: Förderpreis Religion 2019 für ausgezeichnete Arbeiten aus dem Fach katholische Religion vergeben
Graz, 24.09.2019
„Religionsunterricht mit inhaltlicher Bandbreite und Tiefgang“ – diese Diagnose drängt sich auf, wenn man die hervorragenden vorwissenschaftlichen Arbeiten und Diplomarbeiten aus dem Fach katholische Religion zu Kenntnis nimmt, die heuer für die Prämierung eingereicht wurden.
„Arbeiten mit religionswissenschaftlichem und mit historischem Schwerpunkt, mit Interesse für den Gottesdienst der Kirche und für die existentielle Begleitung trauernder Kinder – diese Bandbreite zeigt die Qualität und die Intensität des katholischen Religionsunterrichtes in der Steiermark“ betont ao. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Weirer, Leiter des Regionalen Fachdidaktikzentrums Religion, das den Preis vergibt. Im Zusammenwirken von Katholisch-Theologischer Fakultät der Universität Graz, dem Bischöflichen Schulamt der Diözese sowie der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Graz wurde der „Förderpreis Religion“ heuer zum zweiten Mal vergeben. Aus sechs eingereichten Arbeiten wurden von der Jury letztlich 3 Arbeiten ausgezeichnet:
Der erste Preis, dotiert mit 500 Euro, ging an Isabella Müller für seine am BG GIBS verfasste Vorwissenschaftliche Arbeit „Historical and Biblical Support for Dan Brown’s Mary Magdalene“. Den zweiten Preis, dotiert mit 300 Euro, erhielt Michaela Wieser für ihre am Abteigymnasium Seckau verfasste Arbeit „Die Entwicklung des Kirchenraumes und ihre Prägung durch die Konzilien am Beispiel der Basilika Seckau“. Madita Unterlecher, Maturantin am Kolleg für Sozialpädagogik Graz, wurde für ihre Arbeit „Trauerarbeit im Kindes- und Jugendalter. Mit einem Schwerpunkt auf Erfahrungsberichte bei Verlust von einem oder beiden Elternteilen mit dem mit 200 Euro dotierten dritten Preis ausgezeichnet.
Neben fünf Vorwissenschaftlichen Arbeiten aus Allgemeinbildenden Höheren Schulen wurde heuer erstmals auch eine Diplomarbeit aus einer Berufsbildenden Höheren Schule eingereicht.
Bei der Verleihung am 24. September im Grazer Augustinum wies Weirer anhand der Arbeiten auf die Bedeutung des konfessionellen Religionsunterrichtes hin: „Ein neutraler Ethik- und Religionenunterricht, wie er gegenwärtig fallweise gefordert wird, lässt die Chancen und Möglichkeiten, mit Religion aus einer überzeugten Teilnehmerperspektive kritisch-reflektiert in Berührung zu kommen, links liegen. Religion hat sich durch die Jahrhunderte immer in Form von lebensprägenden Überzeugungen gezeigt, und nie in der Form rein kognitiver Wissensbestände. Gerade in einer unübersichtlich gewordenen Situation einer Vielfalt von Werthaltungen, Lebensstilen und auch religiösen Angeboten braucht es ein konturiertes und zugleich reflektiertes Orientierungsangebot am öffentlichen Ort der Schule – einen Unterricht, der keine weltanschauliche Neutralität vorspielt.“
„Viele steirische ReligionslehrerInnen leisten eine hoch qualifizierte pädagogische Arbeit“, ist Vizerektor Friedrich Rinnhofer von der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule überzeugt. „Herausragende Vorwissenschaftliche Arbeiten und Diplomarbeiten sind ein beredtes Zeugnis einer gelungenen Zusammenarbeit von ReligionspädagogInnen mit ihren SchülerInnen.“
Schulamtsleiter Walter Prügger dankte den PreisträgerInnen für die hohe Qualität und inhaltliche Weite der eingereichten Arbeiten: „Kirche will den Menschen nahe sein, deshalb spielt Bildung für unsere Diözese eine entscheidende Rolle. ‚Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken (und Glauben) anderen überlässt‘? (Ernst Hauschka)“